Wissen als           gesellschaftliches Kapital

Wissen als freie Ressource

Das der Menschheit zur Verfügung stehende Wissen aller Dis­ziplinen und Professionen teigt exponentiell an. Gerade durch Digitalisierung und Vernetzung wurde eine von ungeheurem Innovationsschub geprägte Entwicklungsspirale technologischen Wissens in Gang gesetzt. Natürlich finden technische Innovationen in der Gesellschaft zu­nächst in der Wirtschaft ihren prägenden Niederschlag.

Gleichwohl ist viel, unberufenes, in wirtschaftlichen Nutzen umsetzbares Wissen in unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen und beruflichen Professionen vorhanden. Hierbei ist besonders an international anerkannte “Senior Executives” zu denken: Fachleute aus der Industrie, Experten aus Forschungsinstituten und Universitäten, Führungskräfte aus Verbänden und Behörden.

Antike Überlieferungen beschreiben die Sphinx als einen Dämon des Unheils und der Zerstörung.    

In verschieden Mythen heißt es, dass sie Reisenden im Gebirge aufgelauert und getötet haben soll, sofern diese nicht imstande waren,   ein Rätsel zu lösen, das ihnen von der Sphinx gestellt wurden.

Ist die Digitalisierung das neue Rätsel, das uns eine gefährlich anmutende Sphinx in der Gegenwart stellt? Und wenn das so ist, wie löst man es? 

Francis Bacon                 (1561–1626), der Philosoph, Jurist, Staatsmann und Wegbereiter der neuzeitlichen Wissenschaft hat in seinem Buch über „Das Wissen der Alten“ die Begegnung von Ödipus mit der Sphinx als eine Allegorie des Wissens interpretiert. Frage und Antwort, Rätsel und Lösung seien durch diese beiden Figuren exemplarisch verkörpert.

Als die Sphinx Ödipus fragte, welches Wesen zuerst vierfüßig, dann zweifüßig, sodann dreifüßig und schließlich wieder vierfüßig sei, lautet seine Antwort (die in der Darstellung von Francis Bacon zugleich eine – weithin vergessene – Grundbedeutung von Kompetenz offenbart):

Dies „treffe auf den Menschen zu — in hominem competere“. Denn der Mensch sei es, der als Kind auf allen vieren krabbele, als Erwachsener dagegen auf zwei Beinen ginge.  Im Alter jedoch scheine es so, als stünde ein Mensch, wenn er sich auf einen Stock stütze, auf drei Beinen, um dann freilich als Greis im Bett wieder alle Viere von sich zu strecken.

Nachdem Ödipus das Rätsel der Sphinx gelöst hat, stürzte sich das zweiflügelige Ungeheuer selbst in den Tod.

Die Antwort auf den modernen Dämon der Digitalisierung der Gesellschaft und der Globalisierung von Märkten ist der Mensch vor allem deswegen, weil nur er es ist, auf den eine besondere Eigenschaft zutrifft: "Alle Menschen streben von Natur nach Wissen“ (Aristoteles). 

Der Wissensdrang ist eine der elementarsten menschlichen Kompetenzen überhaupt. In der Wissenschaft ist sie zu einer sozialen Institution geworden. Und in der Forschung wird der menschliche Wissensdrang durch die Logik eines methodisch kontrollierten Prozesses von Erkenntnis objektiviert. 

Zeuner - Fachwissen auf Zeit will darum nicht nur wissen.                               

Wir können auch Wissen.

 

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